Wie wir Erwachsene über Kindheit denken, entspricht nicht immer der Wahrheit. Deshalb hat Spectrum bei der besten Quelle für das Thema Kindheit nachgefragt: bei Kindern.

Was bedeutet für dich «Kind sein»? Was macht deiner Meinung nach ein Kind aus?

Ella, 14 Jahre: Spass an allem zu haben und fast nie müde zu sein.

Gregory, 9 Jahre: Kinder sind die, die am meisten spielen. Sie machen die meisten Hobbies im Vergleich zu ihren Eltern.

Nando, 10 Jahre: Freiheit haben. Aber auch nicht zu viel, weil das beeinflusst die Bildung vom eigenen Charakter.

Isabelle, 11 Jahre: Dass man sehr viel Spass hat. Dass man viel lernen kann.

Was gefällt dir am besten am Kindsein?

Ella: Dass einem nichts peinlich ist und dass man alles ohne Scham machen konnte. Jetzt ist das eher nicht mehr so.

Gregory: Ich finde die Ferien cool. Da kann man Spass haben und chillen. Die Schule ist auch cool. Es gibt Fächer, die man mag, und wenn man eine gute Note hat, freut einem das auch.

Nando: Die Schule. Nicht nur, weil ich die Schule an sich gernhabe, sondern weil man dort neue Freunde kennenlernen kann. Ich habe Freunde in meiner Klasse, die ich sonst nie kennengelernt hätte.

Isabelle: So, dass man frei ist.

«Dass man alles ohne Scham machen konnte. Jetzt ist das eher nicht mehr so.»

– Ella, 14 Jahre

Gibt es Dinge, die du nicht magst am Kindsein?

Ella: Ich durfte noch nicht alles machen, zum Beispiel gewisse Filme schauen oder auf gewisse Achterbahnen gehen. Ich bekam auch noch nicht so viel Sackgeld.

Gregory: Wenn ich eine schlechte Note bekomme bei einem Test. Oder wenn ich Ärger bekomme.

Nando: Die Schlafenszeiten.

Isabelle: Nein.

Wie würdest du Kindheit in einem Satz zusammenfassen?

Ella: Die Zeit, in der man sich wie ein Kind und freier fühlt.

Gregory: Es ist cool!

Nando: Es macht Spass, aber man sollte sich auch schon etwas auf das spätere Leben vorbereiten.

Isabelle: Man ist frei und kann viel spielen.

Hast du das Gefühl, dass es Dinge gibt, die Kinder besser können oder wissen als Erwachsene?

Ella: Ich glaube, Kinder bleiben länger ruhig und haben nicht so viel Stress. Sie sind entspannter als Erwachsene.

Gregory: Ich glaube, es gibt ein paar Spiele, die Kinder besser können als Erwachsene.

Nando: Spiele. Oder auch Hobbies. Ich spiele in meiner Freizeit Tennis und mein Vater hat auch mal einen Tennisschläger gemietet. Als wir spielen gingen, war ich viel besser als er.

Isabelle: Mir fällt gerade nichts ein.

Was aus deiner Kindheit willst du nie vergessen?

Ella: Meinen ersten Schultag.

Gregory: Sachen, die meine Schwester gemacht hat, als wir noch kleiner waren.

Nando: Einmal, als ich klein war, habe ich an meinem Geburtstag ein Böckli aufgestellt und dann so blaue Blätter hingelegt und gedacht, das sei Wasser. Ich habe dann einen Kopfsprung rein gemacht.

Isabelle: Als ich noch kleiner war, stand ein Kaffee von meiner Mutter so ganz oben und ich bin irgendwie hoch gelangt und habe alles auf mich geschüttet. Das werde ich nicht vergessen. Es war so mega heiss!

Was willst du als Kind Erwachsenen sagen, was sie unbedingt hören müssen?

Ella: Ich würde meiner Mutter sagen, dass sie sich nicht immer über alles so viele Gedanken machen muss und etwas mehr chillen kann. Also etwas lockerer sein.

Gregory: Ich will sagen, dass ich Schauspieler werden will.

Nando: Mir kommt gar nicht so viel in den Sinn. Ein paar Erwachsene sind immer gestresst wegen der Arbeit oder so. Dann haben sie nicht so viel Geduld mit Kindern. Ich wünschte mir, das wäre anders.

Isabelle: Sie sollten wissen, dass ich in einem Musical auftrete.

Wenn du jetzt wählen könntest, wärst du lieber ein Kind oder ein:e Erwachsene:r?

Ella: Ein Kind.

Gregory: Es ist beides cool. Als Kind kann man viel Spass haben und ist schneller, ausser wahrscheinlich Sportler. Erwachsen sein ist aber auch cool. Jetzt würde ich aber Kind wählen.

Nando: Ich finde beides cool. Als Kind finde ich toll, dass man Freiheit hat. Als Erwachsener kann man aber sein Leben selbst in die Hand nehmen. Wenn man Kind ist,  machen die Eltern das meiste für einen. Aber trotzdem finde ich Kindsein cooler als Erwachsensein.

Isabelle: Kind, weil man noch viel lernen kann, und als Erwachsene weiss man schon sehr viel. Und man hat Spass.

Text Franziska Schwarz

Illustration Anna Salvisberg