Die Hochschule für Gesundheit und die Universität Freiburg bieten eine gemeinsame Gesundheitsberatung an. Das Besondere? Studierende sind für Studierende da.
Der Bauch tut weh, der Kopf dröhnt, es dauert Stunden, bis man einschläft, beim Joggen hat man sich den Knöchel verknackst – der Griff zum Telefon, um einen Termin bei der Hausarztpraxis zu vereinbaren, sollte nicht länger aufgeschoben werden. Das kann, muss aber nicht sein. Wer in Freiburg studiert, kann auch von CoSaMo (Consultation Santé Mozaïk) Gebrauch machen. Das Spezielle an den Gesundheitssprechstunden ist, dass sie von Studierenden der Krankenpflege und Osteopathie (HEdS-FR) und von Masterstudierenden der Medizin (UniFr) durchgeführt werden – stets unter Aufsicht und Betreuung durch Fachleute.
Schweizweit einzigartig
Florence Carrea-Bassin, Leiterin von CoSaMo und Professorin an der HEdS, erläutert gegenüber Spectrum die Hintergründe zur Entstehung von CoSaMo. Zwei Faktoren haben die Direktion der Hochschule für Gesundheit dazu motiviert, die Realisierung des Projektes in die Wege zu leiten. Zum einen wollte man die Entwicklung praktischer Kompetenzen der Studierenden fördern. Eine weitere Rolle spielte zum anderen der Umstand, dass Freiburg zwar eine umfangreiche Studierendenschaft beherbergt, dennoch gab es lange kein spezifisches Gesundheitsangebot für diese junge Bevölkerungsgruppe. CoSaMo sollte dies ändern. Eine Arbeitsgruppe, die sich aus Mitgliedern der Professor:innenschaft der HEdS und der UniFr zusammensetzte, war für die Verwirklichung des Projekts zuständig. Eingeführt wurde CoSaMo schliesslich im Februar 2020. Das mediale Echo war gross, da es an keiner anderen Schweizer Hochschule ein vergleichbares Projekt gab. Auch fünf Jahre später ist das Angebot der Gesundheitssprechstunden von Studierenden für Studierende nach wie vor einzigartig in der Schweiz.
Eine Win-Win-Situation
CoSaMo ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Einerseits ist CoSaMo eine erste Anlaufstelle für Studierende, die eine Beratung brauchen oder gesundheitliche Beschwerden haben. Bei Bedarf werden die Patient:innen an entsprechende Institutionen und Expert:innen weiterverwiesen. Andererseits können die Studierenden der Pflege, Osteopathie und Medizin ihr Wissen aus dem Studium in der Praxis anwenden. Florence Carrea-Bassin hebt insbesondere den Aspekt der Interprofessionalität hervor. CoSaMo bereitet die Pflege-, Osteopathie- und Medizinstudierenden auf die Zusammenarbeit mit Fachpersonal aus verschiedenen Disziplinen des Gesundheitswesens vor. Untersuchungen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zeigen, dass Interprofessionalität im Gesundheitssektor von wichtiger Bedeutung ist: Unter anderem wirkt sie sich positiv auf die Zufriedenheit der Fachleute aus wie auch auf die medizinische Versorgung der Patient:innen.

Studierendenausweis und 15 Franken
Von Rückenproblemen über Infektionen bis hin zur sexuellen Gesundheit – bei CoSaMo kann man sich mit verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden melden. Es ist aber nötig im Vorhinein einen Termin zu vereinbaren. Dies geht ganz einfach über die Webseite der HEdS. Die Sprechstunden von CoSaMo finden ausschliesslich während dem Semester statt, jeweils am Dienstag und Donnerstag von 16.30 bis 18.30 Uhr im Gebäude Mozaïk in der Route des Arsenaux 16a, wo die HEdS ihren Standort hat.
Alle, die in Freiburg studieren und über 18 Jahre alt sind, können die Dienstleistung von CoSaMo nutzen. Zum Termin sollte der Studierendenausweis mitgebracht werden. Eine Sprechstunde kostet 15 Franken. Der Betrag kann entweder bar bezahlt oder per Twint überwiesen werden.
Pro Semester werden bei CoSaMo im Durchschnitt rund 60 Sprechstunden durchgeführt, geleitet von 14-16 Studierenden (4 aus der Osteopathie, 5-6 aus der Pflege und 5-6 aus der Medizin) unter der Aufsicht von Fachleuten aus den Disziplinen. Während den Patient:innen eine erste medizinische Versorgung und Orientierung im Gesundheitssystem von Freiburg geboten wird, sammeln die Studierenden praktische Erfahrungen und stärken ihre interprofessionellen Kompetenzen.
