Spiele sind ein beliebter Zeitvertreib in der Schweiz – vor allem, wenn dabei Schweizerische ausgepackt werden.
Klassiker wie «Mensch ärgere Dich nicht», Uno oder Monopoly kennt jede:r. Auch aus der Schweiz gibt es tolle Spiele, die folgenden drei beliebtesten sind wohl in jedem Haushalt zu finden.
Brändi-Dog: «Eile mit Weile» mal anders
«Eile mit Weile» ist eines der bekanntesten Brettspiele der Welt. Doch kann es rasch verleiden, da es nicht sehr abwechslungsreich ist. Wer aber trotzdem ein ähnliches Spiel will, wird mit Brändi-Dog sicherlich glücklich. Das Spiel wurde von der Stiftung Brändi im Jahr 1987 auf den Markt gebracht. Seit damals hat es etliche Versionen des Spieles gegeben, die heutige ist 1996 entstanden. Was Brändi-Dog besonders macht, ist das Spielmaterial selbst. Es besteht aus einem Brett aus Holz, das beliebig erweitert werden kann. Gespielt wird mit farbigen Murmeln und Jasskarten. Das Spiel ist daher robust und ideal dazu geeignet, es für unterwegs mitzunehmen.
Brändi-Dog verläuft ähnlich wie «Eile mit Weile». Doch anstatt zu würfeln, werden Karten gelegt. Diese haben unterschiedliche Funktionen. So können nur hohe Karten wie beispielsweise das Ass dazu benützt werden, die Murmeln aus dem «Haus» auf das Spielbrett zu bringen. Weiter kann man Brändi-Dog auch in Teams spielen und die Kartenwerte auf seine eigenen sowie die Murmeln der/des Teampartner:in verteilen. Typisch ist das 4er-Brändi-Dog, doch über Erweiterungen lässt sich das Spiel auf bis zu sechs Spieler:innen ausweiten. Anders als «Eile mit Weile» muss bei Brändi-Dog also strategisch und mit Teamgedanken gespielt werden. Spass ist garantiert!
Tichu: Ein Hauch China
Aufgrund der malerischen, illustrierten Karten wie dem «Phönix», «Drachen» und «Hund» vermutet man gern, dass es sich bei Tichu um ein authentisches Kartenspiel aus dem Fernen Osten handelt. Doch Tichu wurde im Jahr 1991 vom Schweizer Urs Hostettler kreiert und ist heute eines der beliebtesten Schweizer Kartenspiele. Tichu bedient sich jedoch chinesischer Ikonografie und Illustrationsstilen. Die wunderschönen Karten machen das Spielerlebnis daher noch zum visuellen Schmaus.
Tichu wird in Teams und über das Kreuz gespielt. Zu Beginn werden von allen Spieler:innen Karten von einem in der Mitte liegenden Stapel genommen. Jede:r muss 14 Karten aufnehmen. Das Ziel des Spiels ist es, als Team alle Karten loszuwerden. In jeder Runde können die Teams Punkte sammeln, dies durch Stiche, das Loswerden aller Karten oder Sonderaktionen wie Bomben, dem gleichzeitigen Legen von vier gleichwertigen Karten. Beendet wird das Spiel typischerweise, wenn ein Team 1000 Punkte erreicht hat. Tichu erfordert Strategie, cleveres Teamspiel und, wie jedes Spiel, eine grosszügige Prise Glück. Sehr beliebt ist Tichu vor allem in Bern, wo man das Spiel oft in Kaffees oder auch in Gängen der Universität sichten kann. Wer ein etwas komplexes Kartenspiel sucht, wird mit Tichu fündig.
Jass: Der Klassiker
Ein Überblick über Schweizer Spiele ist nicht komplett ohne den rundum geschätzten Jass. Als absoluter Schweizer Klassiker ist ein Jassspiel in vielen Haushalten ein Muss. Nicht umsonst gilt der Jass als Nationalspiel der Schweiz. Trotzdem gibt es kein «richtiges» Jassen. Unzählige Variationen können sich von Region zu Region oder sogar von Familie zu Familie unterscheiden. Die «Farben», die Zeichen auf den einzelnen Karten, unterscheiden sich ebenfalls. In der Schweiz sind die meistverbreiteten Farben «Schellen», «Eichel», «Rose» und «Schilten».
Die verschiedenen Varianten bedeuten, dass sich die Regeln stark unterscheiden können, je nachdem, mit wem gespielt wird. Was aber jeder Variante zugrunde liegt, ist, dass eine Farbe zum Trumpf ernannt wird. Gespielt wird auch beim Jassen in Teams. In den einzelnen Runden versucht jede:r Spieler:in, die höchste Karte einer Farbe zu legen. Wer den Stich macht, gewinnt die Punkte. Das ganze Spiel läuft typischerweise mehrere Runden und gewonnen hat, wer am Schluss am meisten Punkte erspielt hat. Je nach Variante kommen zu diesem Grundprinzip noch eigene Spielabläufe dazu. Deshalb muss keine Jassrunde gleich wie die letzte sein. Und die Beliebtheit des Spiels in der Schweiz bestätigt, dass diese abwechslungsreiche Spielerfahrung bei den Schweizer:innen grossen Anklang findet.