Seit ihrer Gründung haben die Universitätsmedien unabhängig voneinander agiert. Nun steht der Zusammenschluss zu UNIMEDIA bevor.

Der jährliche vorlesungsfreie Sommer ist vorbei. Die Säle der Universität Freiburg füllen sich wieder und die beinahe verstaubten Laptops werden aufgeschlagen und eingeschaltet. Für über 50 Studierende bedeutet das neue Semester auch, wieder vor die Kamera zu treten, Videos zu schneiden, Artikel zu verfassen oder Podcasts zu moderieren. Dies alles im Rahmen von Spectrum, Unimix und Unicam. Die zuvor voneinander unabhängigen Universitätsmedien stehen nun vor einem Umbruch. Es steht ein Zusammenschluss von Spectrum, Unimix und Unicam bevor, der den Namen UNIMEDIA trägt.

Von 1958 bis UNIMEDIA

Vor über 65 Jahren wurde das Magazin Spectrum gegründet. Auch seine Geschwister stammen aus dem letzten Jahrhundert. Unicam wurde im Jahre 1997 ins Leben gerufen, während Unimix nächstes Jahr das 30-jährige Jubiläum feiert. Bis jetzt haben diese Medien alle unabhängig voneinander agiert und wurden unter teils unterschiedlichen Bedingungen geführt. Deshalb soll die Vereinigung nun die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Medien fördern und die gleichmässige Verteilung der Ressourcen erleichtern. Um dies zu erreichen, finden monatliche Sitzungen statt, an denen die jeweiligen Vertretenden der Unimedien teilnehmen.

UNIMEDIA und AGEF

UNIMEDIA ist eine Kommission der AGEF, die das ganze Medienspektrum abdeckt: vom Radio Unimix, über das Fernsehen Unicam, bis zum Universitätsmagazin Spectrum.  UNIMEDIA hat sich zum Ziel gesetzt, den Studierenden der Universität Freiburg mehrsprachige, vielfältige und qualitativ hochwertige Medieninhalte zur Verfügung zu stellen.

Die Unimedien bestehen aus Studierenden, die grösstenteils ehrenamtlich tätig sind und regelmässig multimediale Inhalte produzieren. Dennoch sind die Medien auf finanzielle Ressourcen angewiesen, um ihre Kosten zu decken. Die finanziellen Mittel werden von der AGEF zur Verfügung gestellt, welche die Aufgabe hat, die Interessen der Studierenden zu vertreten. Die Gunst der AGEF gegenüber den Universitätsmedien hat in den letzten Jahren etwas abgenommen. Infolgedessen wurde die finanzielle Unterstützung der AGEF für Unicam und Unimix seit dem Jahr 2020 um rund 2’100 CHF beziehungsweise 4’300 CHF gekürzt. Dennoch ist es wichtig zu erwähnen, dass die AGEF im Jahr 2023 rund 3’400 CHF an Unimix als „Projektfonds“ für Material zur Verfügung stellte.

Laut der AGEF werden die Mittel stattdessen verstärkt in Einrichtungen eingebracht, welche weitaus mehr Studierenden zugutekommen als nur den Mitgliedern der Unimedien. Ryan Rätzer, aktives Mitglied von Unimix, Unicam und Spectrum, setzt sich dieser Begründung entgegen: „Die AGEF vergisst, dass die Medien das Potenzial haben, von allen an der Universität gesehen und genossen zu werden, und dass unsere Reichweite über die Studierenden hinausgeht.“ Dennoch spricht Rätzer seine Dankbarkeit gegenüber der AGEF aus. Laut ihm kann UNIMEDIA ohne die AGEF nicht existieren und es sei auch von der Universität grosszügig, dass einige Räume kostenlos für die Unimedien zur Verfügung gestellt würden.

Alles wie gewohnt

Für Medienkonsumierende wird sich durch den Zusammenschluss zu UNIMEDIA nichts verändern. Unimix, Unicam sowie Spectrum bleiben so bestehen, wie sie sind. Es wird nur erwartet, dass durch UNIMEDIA die Sichtbarkeit der Medien gefördert wird. Durch die freundschaftliche Beziehung zwischen der AGEF und den Unimedien wird die AGEF laut Rätzer nie eine hierarchisch höhere Position gegenüber UNIMEDIA einnehmen. Obwohl UNIMEDIA die AGEF warnen muss, bevor sie etwas veröffentlicht, das einen Konflikt in der Universität auslösen könnte, haben die Medien völlige journalistische Freiheit. Diese sei für die Unimedien sehr wichtig, „nicht nur, weil es ethisch vertretbar ist, sondern auch, weil die dort tätigen Studierenden in ihrer Freizeit kostenlos arbeiten. Wir wollen qualitativ hochwertige Inhalte produzieren, aber wir wollen auch Spass haben. Es ist ein Hobby und wir sind hier, um zu lernen“, so Rätzer.

Mit dem Beginn des neuen Semesters kehrt also nicht nur das Leben in die Vorlesungssäle zurück, sondern auch die Kreativität in die Arbeitsräume der Unimedien. So, wie die verstaubten Laptops wieder zum Leben erweckt werden, soll auch UNIMEDIA mit frischem Wind durch die Universität wehen.

 

Text Jelka Zehnder

Illustration Logo von UNIMEDIA