„Ich habe viel herumexperimentiert mit meinen Lernmethoden und möchte diese gerne mit euch teilen:
Version 1: Vorlesungen zusammenfassen:
Ich habe die Vorlesungsunterlagen auf einem Word zusammengefasst und meine Erklärungen zu den Bildern und Prinzipien dazugeschrieben. Manchmal habe ich auch im Internet oder in Büchern nachgelesen, wenn ich was nicht verstanden habe. Meistens habe ich kurz vor der Prüfung diese Zusammenfassung noch mals ganz kurz und knapp zusammengefasst und dann diese Kurzversion auswendig gelernt.
+: ich habe ein komplettes Skript zum Lernen
-: es dauert sehr lange die Skripte zu schreiben und während dem Schreiben selber habe ich wenig Lerneffekt.
Version 2: Kärtli schreiben
Dinge die man unbedingt auswendig lernen muss (wie zB Zahlen, Namen, Prinzipien) schreibe ich Kärtli.
+ direkt auswendig lernen
– dauert je nach dem lange zum Erstellen der Kärtli
Version 3: Zusammenfassungen von anderen verwenden
Wenn ich jemanden kenne der gute Skripte schreibt, verwende ich häufig diese. Das bedeutet ich gehe in die Vorlesung, schreibe mit und lese dann Zuhause das Skript von jemand anderem und vergleiche es mit meinen Vorlesungsunterlagen. Meistens mache ich während dem Skript lesen kleine Zeichnungen und Schemata am Rand des Blattes um sicherzugehen, dass ich alles verstehe. Für die Prüfung lerne ich meistens nur noch diese kleinen Zeichnungen
+: man spart die Zeit selber die Zusammenfassungen zu schreiben
+: man kann direkt mit dem eigentlichen Lernen des Stoffes beginnen und muss nicht noch erst den Stoff „zusammensuchen“
-: fremde Zusammenfassungen können unvollständig oder fehlerhaft sein
-: vielleicht setzt man sich nicht ganz so intensiv mit dem Stoff auseinander und überfliegt nur den Text
–>siehe Uniboard oder informiert euch bei den älteren Jahrgängen für Zusammenfassungen
Version 4: Bücher lesen und Zusammenfassen
Vor allem im dritten Semester konzentrierte ich mich vorallem darauf, gut die Prinzipien der Physiologie zu verstehen und weniger alle Details zu kennen. Dafür las ich im „Physiologie des Menschen“ die Kapitel und fasste die Zeichnungen und Schemata danach in einem Heft von Hand zusammen.
+ super Verständis der Prinzipien
– dauert lange
– vielleicht lernt man nicht alle Details–>deshalb bei dieser Methode empfohlen fortlaufend mit den Folien abzugleichen, ob man das meiste gesehen hat
Buchempfehlungen:
Physiolgie des Menschen – Schmidt, Lang, Heckmann
Histolgie – Lüllmann Rauch
Prometheus Atlanten
Anamnese und Klinische Untersuchung, Duale Reihe Thieme
Version 5: Mindmaps
Diese Version verwende ich vorallem im 5. Semester. Ich erstelle zu einzelnen Themen (zB Krankheiten, Prinzipien) Mindmaps und versuche so die Zusammenhänge darzustellen. Zuerst lese ich ein Buch oder schaue die Vorlesung durch, dann klappe ich das Buch zu und zeichne ein Mindmap oder einen (patho)-physiologischen Vorgang aus dem Gedächtnis.
+ sofortige Überprüfung des Verständis und des Wissens
+ viele farbige Zeichnungen :))
+ Zusammenhänge werden gemacht!
– evtl gehen Details verloren
Einschub Anatomie:
Für die Anatomie habe ich immer vorher das Skript gelesen und mir die Regionen angeschaut die wir präparieren. Danach habe ich im Prometheus die Seiten zu den entsprechenden Regionen gelesen, versucht mir die wichtigsten Begriffe einzuprägen und ein paar Übersichtszeichnungen zu erstellen. Mir half es sehr mich gut auf die Präp Kurse vorzubereiten, denn so verstand ich viel besser, was wir da eigentlich genau sezieren. Für die Prüfung habe ich dann vorallem meine Zeichnungen und die Sobotta Karten gelernt.
Einschub Histologie:
Am meisten konnte ich von den Histo Praktika profitieren, wenn ich mir vorher ein paar Seiten im Lüllmann Rauch zum entsprechenden Gewebe durchgelesen habe. Ich erstelle ein Schema der Zellen (v.a. auch des Epithels), schreibe einige Erkennungsmerkmale auf und sehe mir ein Bild eines Schnittes an.
Fazit: Ich lerne am Besten durch Übersichten, Zeichnungen und Mindmaps, die ich versuche aus dem Kopf zu machen. So merke ich direkt was ich kann und was nicht und kann das Wissen vernetzen.
Ich hoffe sehr, dass du für dich vielleicht die ein oder andere Methode rauspicken kannst und wünsche dir ganz viel Freude im Studium! :-)„