Sina feierte ihr zwanzigjähriges Jubiläum mit einer ganz besonderen Konzertreihe. Im Hotel Murten fand am 5. April das letzte der insgesamt sechs Duette-Konzerte mit Büne Huber, Adrian Stern, Ritschi und der Walliserin Erika Stucky statt.
Wenn Sina ruft, läuft die Schweizer Musikszene zusammen. Auf der neuen Duette-CD ist alles, was in der Schweizer (Mundart-)Szene Rang und Namen hat, vertreten. Und auch zu den Konzerten kommt sie nicht alleine. Neben ihrer Band, verstärkt mit drei Bläsern vom Swiss Jazz Orchestra und der Cellistin Andrea Sutter, bringt Sina gleich vier Gastsänger mit. Heraus kommt im Hotel Murten ein Abend, den wohl niemand aus dem Publikum so schnell vergessen wird. Die einen sind nur wegen Sina gekommen, andere vor allem wegen Büne Huber. Begeistert scheinen sie nach dem Konzert alle.
Die Stimmen ergänzen sich
Es ist die spezielle Mischung, die diesen Abend ausmacht. Da duettiert nicht nur Sina mit ihren Gästen, sondern auch diese untereinander. Adrian Stern und Ritschi improvisieren bei ihrem „Die woni hübsch find“ munter drauflos. Und bei Erika Stuckys Interpretation nach der Pause ertönt plötzlich eine bekannte Stimme aus dem Off. Während das Publikum noch überlegt, wem diese gehört, betritt Büne Huber singend die Bühne. Dieser singt im Anschluss seinen Hit von der neuen Ochsner-Platte „Guet Nacht, Elisabeth“, der Refrain wird unterlegt von Erika Stuckys und Sinas Stimme. Gemeinsam mit Ritschi und Adrian Stern interpretiert Büne Huber anschliessend sein „Kater“. Passend dazu erzählt Adrian Stern von seiner Gitarre, die er bzw. seine Tochter „Büsi“ getauft hat.
Körperkontakt inklusive
Das Publikum scheint alle Songs zu kennen, egal ob Sina, Adrian Stern, Ritschi oder Patent Ochsner. Einzig Erika Stucky spielt musikalisch in einer anderen Kategorie. Aber auch sie schafft es, die Zuhörer mit amerikanischem Jodelgesang und Lichtspielen zu fangen. Als Höhepunkt stehen bei der Zugabe schliesslich alle acht Bandmitglieder und fünf Sänger/-innen gemeinsam auf der Bühne und interpretieren Sinas „Där Papa isch äs Chorbi gsi“. Das Publikum singt und tanzt – soweit das im ausverkauften Saal noch möglich ist. Körperkontakt sei im Ticketpreis inbegriffen, scherzt Sina. Wie bei den vorhergehenden Auftritten sind auch in Murten alle Tickets verkauft.
Güät Nacht
Es ist schon das letzte Konzert der kleinen Tournee. Schade findet das auch Schlagzeuger Remo Signer: „Wir haben ja kaum angefangen, und schon ist es wieder vorbei.“ So kam es auch den Zuschauern gestern vor. Die vielen verschiedenen Musiker gestalteten den Abend so abwechslungsreich, dass die zweieinhalb Stunden Konzert irgendwie viel zu schnell vorüber waren. Macher hätte noch lange zuhören mögen, als Sina allen „Güät Nacht“ wünschte.
Text von Melanie Bösiger
Fotos von Kathrin Ernst