Im Mai 2014 wurde Astrid Epiney zur Rektorin der Universität Freiburg gewählt. Am 11. April entscheidet sich nun, ob sie dieses Amt eine weitere Amtszeit innehaben wird, oder ob sie ersetzt wird. Ihre Gegenkandidatin ist die Dekanin der Philosophischen Fakultät, Bernadette Charlier Pasquier.
Im Rahmen eines Hearings haben die beiden Kandidatinnen am 20. März ihre Visionen und Projekte präsentiert. Beide Kandidatinnen wünschen sich, die Universität sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene attraktiver machen zu können. Ebenfalls sind sie gleichermassen betroffen vom Rückgang der deutschsprachigen Studierendenzahlen – schliesslich sei die Zweisprachigkeit der Leuchtturm unserer Universität – und versprechen, auch die kleinen Studienfächer beizubehalten.
Zwei unterschiedliche Visionen
Abseits dieser Gemeinsamkeiten betonte die aktuelle Rektorin Epiney, dass „das nächste Rektorat der Kontinuität des aktuellen verpflichtet sein wird“. Sie glaubt nicht, dass das Handeln des Rektorats grundlegende geändert werden muss. Charlier Pasquier hingegen glaubt, dass nach dem Wirbel der letzten Monate die Funktionsweise des Rektorats durchaus hinterfragt werden sollte. Aktuell sei diese undurchsichtig, bürokratisch und zu wenig kooperativ. Sie erwähnt insbesondere den beschränkten Zugang zu gewissen Dokumenten, zudem werden gefällte Entscheidungen oft erst nachträglich bekanntgemacht. Ihre Absicht ist es, zu einer kollegialen Führung zurückzufinden.
Gemäss der Präsentation scheint es so, dass Charlier Pasquier eine humanere und warmherzigere Vision der Universität hat, indem sie Zusammenarbeit und Transparenz in den Vordergrund stellt. Sie werde, „die Dekanate aller Fakultäten einladen, an den wichtigen Entscheidungen des Rektorats teilzunehmen. Die Leitungsarbeit muss kollegial geschehen. Das ist das Zeichen der besten Universitäten, welche die Standards definieren.“
Die Studierenden können mitbestimmen
Die Studierenden können sich an der kommenden Wahl mit zehn von 180 Stimmen beteiligen. Die zehn Studierendenvertreter (je zwei pro Fakulät), die an der Studierendenratssitzung vom 7. März bestimmt wurden, haben sich nach dem Hearing zusammengefunden, um ihre Entscheidung zu diskutieren. Sie werden ihre Stimmen geschlossen für Charlier Pasquier abgeben. Was die Studierenden angeht, ist die Entscheidung also klar. Es bleibt abzuwarten, an wen die restlichen 170 Stimmen gehen werden.