Letzten Freitag, den 14. Juni, haben wir gestreikt. Ich und eine halbe Million Menschen in der ganzen Schweiz. Eine halbe Million! All diese Leute haben gesungen, getanzt oder feurige Reden gehalten. Jede und jeder mit eigenen Schwerpunkten, Forderungen und Argumenten, aber alle für die Gleichberechtigung. Die vielen Reden haben mir an diesem Tag eindrücklich vor Augen geführt, wie weit wir von einer Gesellschaft entfernt sind, in der es nicht darauf ankommt, mit welchem Geschlecht man geboren wurde. Eine Welt, in der keine Frau schweigt, nur um zu gefallen. Sondern eine Welt, in der sich jede Frau so anziehen kann, wie sie will und keine Angst haben muss vor dem Nachhauseweg. Das wünscht sich auch Alessandra Willi (Ihren Text, den sie anlässlich des Frauen*streiks vorgetragen hat findet ihr unter diesem Link). Und sie spricht mir aus der Seele. Darum, liebe Mitmenschen, lest den Text und fragt euch einmal mehr: Ist diese Gesellschaft eine Gesellschaft, in der ich leben möchte? Alle noch so kleinen Aber, Naja und Vielleicht sollten den Antrieb geben, weiterhin zu singen, tanzen und feurige Reden zu halten. Egal wann, mit wem und wo. Mit dem Ziel, dass am 14. Juni 2047 dank realer Gleichberechtigung kein dritter Frauen*streik mehr nötig ist.

Text: Alea Sutter

Bild: Kampagnen-Material für den
Frauen*Streik (www.14juni.ch)