Zwei rote Worte verzieren seit einigen Wochen die Homepage unserer Uni. Prominent platziert steht da:

INFLUENZA A [H1N1]

Schweinegrippe

Bereits hier zeigt sich: So unsicher wie der weitere Verlauf der „Pandemie“, so unübersichtlich die Namensgebung. Während an der Uni Freiburg alle Namen brav aufgezählt werden, verzichtet die Uni Zürich auf das banale Wort „Schweinegrippe“; die Uni Basel spricht von der „pandemischen Grippe H1N1“ und erwähnt die Schweinegrippe nur in Anführungszeichen und Klammern. Die Uni Bern hingegen entgeht gekonnt dem Namens-Wirrwarr und schreibt ganz simpel von der „Grippe-Pandemie“ – schliesslich weiss nach der monatelangen Berichterstattung der Medien jeder, worum es geht.

Einheitlicher als die Namensgebung ist die Informationspolitik der Deutschschweizer Unis: Die meisten informieren im Internet auf ihrer Startseite über die Schweinegrippe. Einen Schritt weiter ging die Uni Bern – und verschickte den Studierenden eine Email mit dem wunderschönen Betreff „Informationsschreiben zur Vorbereitung Pandemie an der Universität Bern“. Die Uni St. Gallen hingegen wird ihrem Klischee gerecht: Ein kleiner Link zur Homepage des Bundesamtes für Gesundheit BAG – dafür ein ganzes Dossier zur Finanz- und Wirtschaftskrise…

In einem Punkt sind sich die Unis allerdings einig: Alle geben brav die Empfehlungen des BAG weiter und raten den Studierenden, 50 Masken zu kaufen. Die Unis Freiburg und Basel treten der Angstmacherei entgegen und erwähnen, dass die Krankheit „bisher in der überwiegenden Mehrheit der Fälle mild“ verläuft. Trotzdem zieht die Uni Basel ein Szenario in Betracht, bei dem „Teile oder die ganze Universität geschlossen werden müssten“.

Was diesen Herbst auf uns zukommt, ist also weiterhin unklar. Eine Grippewelle wie jedes Jahr oder eine Pandemie, die das halbe Land lahm legt – beides scheint möglich zu sein. Der „Pandemiestab“ der Uni Basel und die „Task Force Influenza A (H1N1)“ der Uni Zürich werden uns aber mit Sicherheit auf dem Laufenden halten.