Nie haben die Fitnessstudios höhere Besucherzahlen vorzuweisen als im Januar. Alle scheinen ihren Neujahrsvorsätzen entgegen zu strampeln.
Text & Foto: Valentina Berchtold
Mitte Februar hat ein Grossteil schon wieder aufgegeben. Wer keine Lust auf düstere Fitness-Keller und die abschätzigen Blicke der sichtlich fitteren Laufband-Genossen hat, dem sei ein Ausflug nach draussen empfohlen. Freiburg hat nämlich einiges zu bieten an Grünflächen und Sportmöglichkeiten unter freiem Himmel – für alle Bedürfnisse.
Für Spaziergänger
Spaziergängern sei die Route vom Bahnhof Freiburg-Poya nach Düdingen empfohlen. Sie nimmt etwa neunzig Minuten bis zwei Stunden in Anspruch und ist bestens ausgeschildert. Der Weg führt unter anderem an der Auberge Aux 4 Vents vorbei (falls man nach 10 Minuten Laufzeit bereits hungrig ist) und überquert den „Röstigraben“ – auf derselben Brücke wie der Zug.
Erfreulicherweise gibt es aber einen eigenen Weg für Spaziergänger. Direkt nach der Brücke führt ein kleiner Fussweg durch eine idyllische Allee via Balliswil nach Düdingen – die Aussicht auf die Berge ist unschlagbar. Nebst Waldwegen und schmalen Feldstrassen bietet die Route auch Geheimwege durch die Vorgärten von Bauernhöfen. Bissige Wachhunde wurden auf dem Probespaziergang übrigens keine gesichtet.
Für Faultiere und Picknickende
Wem der Sinn nach Grünfläche, nicht aber nach Bewegung steht, ist in den zahlreichen Parks der Stadt bestens aufgehoben. Rasenflächen gibt es unter anderem am Boulevard de Pérolles (Parc de Pérolles; Boule-Bahn inklusive), hinter dem Irish Pub (Grand Place) und entlang der Saane. Ebenfalls zu erwähnen ist der botanische Garten der Universität Freiburg. Er befindet sich hinter dem Geographie-Gebäude der Pérolles und bietet Baumvielfalt, verschlungene Weglein, botanische Experimente und bequeme Sitzbänke.
Für Ball-Spieler
In Guintzet, nahe des Kantonsspitals, befinden sich mehrere frei zugängliche Fussballplätze und eine multifunktionale Rasenfläche für spontane Rugby- oder Handball-Matches. Ausserdem gibt es Spielplätze und Sitzbänke mit Aussicht. Vom Bahnhof aus folgt man der Avenue Beauregard und biegt dann rechts in die Route de Bertigny ein. Laufzeit vom Bahnhof zehn – fünfzehn Minuten.
Für Jogger
Läufern sei der grossflächige Wald direkt neben der Uni Pérolles empfohlen. Zahlreiche Wege durchkreuzen das Gehölz und bieten schier unendliche Möglichkeiten für längere und kürzere Laufstrecken, unter anderem bis zum Pérolles-See. Etwas weiter entfernt, aber mit dem Bus gut erreichbar, befindet sich ein mittelschwerer Vitaparcours mit einer Streckenlänge von gut 2 Kilometern. Einfach beim Chemin de la Fenettaz links in den Wald einbiegen.
Für Wahnsinnige
Die Sportart „Urban Training“ macht die ganze Stadt zum Fitness-Studio. Eine Stunde lang geht es querstadtein; Sitzbänke, Geländer und Treppen werden plötzlich zu Sportgeräten umfunktioniert. „Urban Training“ wird vom Unisport angeboten und steht allen Studierenden der Uni Freiburg offen. Treffpunkt ist jeweils mittwochs um 14 Uhr beim Eingang des Pérolles-95-Gebäudes – bei jeder Witterung. „Ein fortgeschrittenes Fitnesslevel wird erwartet.“ Und wie! Die Probelektion hat uns fast umgehauen. Interessant ist es aber auf jeden Fall und Spass macht es eigentlich auch. Ein bisschen.
Foto: Valentina Berchtold