Nachbohren, transkribieren, redigieren: An der Jugendsession 2017 ist die Spectrum-Redakteurin endgültig der Liebe zum Journalismus verfallen.

Wenn die Jungen das Zepter übernehmen und Politik machen, dann ist Jugendsession im Bundeshaus. Vom 9. bis am 12. November war es wieder so weit. Doch nicht nur die Diskussionen sowie das Ausarbeiten von Forderungen und Petitionen wird von der Jugend übernommen: Auch die ganze Organisation und die mediale Verarbeitung des Events liegt in ihrer Hand. Die Möglichkeit teilzunehmen steht allen offen. Und so durfte auch ich, Grünschnabel im Journalismus, drei Tage lang diese Veranstaltung recherchierend, interviewend und schreibend begleiten. 

 Gute und frühzeitige Planung 

Der offizielle Medienpartner der Jugendsession ist Tink.ch. Das Jugend-Online-Magazin gilt als eines der grössten in der Schweiz. Die Mitglieder von Tink.ch stammen aus allen Sprachregionen und hatten sich für diese vier Tage in Bern versammelt. Dadurch konnte sichergestellt werden, dass Nachrichten in den drei Landessprachen Deutsch, Französisch und Italienisch verbreitet wurden. Ein wichtiger Aspekt bei einer gesamtschweizerischen Veranstaltung wie der Jugendsession. 

Im Vorfeld besprachen wir bei einer Redaktionssitzung die acht Themenbereiche, über welche die Jugendlichen an dieser Jugendsession diskutieren, und die wir Journalistinnen und Journalisten schreibend verarbeiten werden. Tiefgründige und prägnante Artikel setzt gute Recherche voraus und so ging es zuerst einmal darum, sich mit seinem Thema vertraut zu machen. Eine Journalistin muss genauso viel wissen, wie ein Teilnehmer der Arbeitsgruppe. 

 Voller Energie 

Offizieller Startschuss war der Donnerstagmorgen. Die Jugendlichen stürmten noch nicht das Bundeshaus, doch erst einmal den Hauptbahnhof Bern. An diesen Ort voller Bewegung gehören natürlich auch Journalisteninnen und Journalisten und so machten wir uns mit vielen Fragen im Kopf auf zum Check-In der Teilnehmenden am Bahnhof.  

„Was sind eure Hoffnungen? Eure Erwartungen? Und der wichtigste mitgebrachte Gegenstand?“ Den Teilnehmenden wurde auf den Zahn gefühlt. Emotionen und Meinungen – danach suchen wir Journalistinnen und Journalisten. Nicht aufgeben, nachbohren und das Maximum aus jeder Person locken, lautet die Devise. 

Noch immer mit dem Hintergrundartikel im Kopf und gleichzeitig auf der Suche nach interessanten Neuigkeiten schwirrten wir drei Tage lang in ganz Bern herum. Was passiert? Was ist schon vorbei? Und was wird noch kommen? Ein Journalist ist unermüdlich. 

Mit voller Leidenschaft und immer auf der Suche nach den besten Geschichten wurde im Bundeshaus geschrieben, fotografiert und gefilmt.

Immer auf dem neusten Stand zu sein bedeutet auch, viel Flexibilität und Kreativität an den Tag zu legen beim Lösen von Problemen. Ein geregelter Tagesablauf mit regelmässigen, immer gleichen Arbeitszeiten ist unvorstellbar. Was, wenn man plötzlich von einem neuen Gast erfährt, den man interviewen sollte? Einem die Idee von kurzen, prägnanten Videos zur Erklärung der politischen Themen so gut gefällt, dass man sie nicht mehr aus dem Kopf bekommt, aber das Mikrophon zum Befragen fehlt? Oder das mit lediglich fünf Prozent Akku gefülltem Handy als Aufnahmegerät herhalten sollte? 

Ohne Fleiss kein Preis 

Stress ist unvermeidbar. Doch in dieser Anspannung liegt auch der Reiz des Journalismus. Angestachelt vom Wissensdrang und motiviert die Perfektion zu erlangen ratterten die Computertastaturen von Morgens bis spät Abends. Mit rauchenden Köpfen sassen wir stundenlang an den Tischen im Medienzentrum des Bundeshauses. Tortur? Keineswegs! Denn wir taten dies alles, begleitet von einem unbeschreiblichen Gefühl des Glücks und der Erfüllung.  

So unermüdlich die Teilnehmenden die Jugendsession abhielten, so unermüdlich berichteten die jungen Journalisten darüber.
Die Texte über die Jugendsession sind auf tink.ch und teilweise auch im Magazin der Jugendsession 2017, welches im Januar 2018 erscheint, nachzulesen.

Fotcredits: Christof Kleger (Tink.ch)