Das Berner Museum für Kommunikation zeigt in der Ausstellung „Gezeichnet 2018“ vom 14. Dezember 2018 bis 10. Februar 2019 die besten 200 Schweizer Pressezeichnungen des Jahres. Die Cartoons und Karikaturen befassen sich mit den grossen und kleinen Ereignissen der letzten zwölf Monate und geben den Besuchern einen satirischen Rückblick über das Jahr. „Gezeichnet 2018“ ist ebenso witzig wie sehenswert.

Die Zeichnerinnen und Zeichner rücken den alltäglichen Absurditäten, von lokal bis international, quer durch das Jahr zu Leibe. Ihr Fokus ist da, „wo es brennt“.

Die meisten Zeichnungen drehen sich um Schweizer oder um internationale Politik. Die Schweizer Verhandlungen mit der EU, die Debatte um die Waffenexporte, die Fussballweltmeisterschaft oder die Hornkuh-Initiative stehen hoch im Kurs. Doch der US-Präsident Donald Trump bleibt laut einem der Aussteller der „Mitarbeiter des Jahres“. Im letzten Jahr hatte Trump noch eine eigene Ausstellungswand in der Mitte des Raumes erhalten – in diesem Jahr sollte ihm nicht so viel Platz eingeräumt werden. Stattdessen befindet sich ein hölzernes Stimmlokal mit rotem Vorhang in der Mitte des Ausstellungsraumes. Hier können die Besucher ihren eigenen Hofnarren in den Nationalrat wählen.

Die Cartoons und Karikaturen sind auf weisse Stellwände verteilt, die sich in den Raum auffächern. Jede und jeder der Karikaturisten und Karikaturistinnen hat eine eigene Wand mit fünf Zeichnungen gestaltet. Hat man sich einmal auf das Vergnügen der Ausstellung eingelassen, so möchte man keine Zeichnung übergehen – wie bei einem genialen Comic, von dem man sich nicht lösen kann, ehe er zu Ende gelesen ist.

„Gezeichnet 2018“ zeigt: Satire blüht, die Turbulenzen des Alltags geben hier mannigfaltige Vorlagen zum Lachen. Wie das mit dem Zeichnen einer Karikatur oder eines Cartoons funktioniert, erklären zwei bis drei Minuten lange Videos an der hinteren Wand des Ausstellungsraumes, wo die Presszeichner bei der Arbeit zu sehen sind.

Die Ausstellung „Gezeichnet“ findet bereits zum elften Mal statt. In diesem Jahr beteiligen sich wieder über fünfzig Künstlerinnen und Künstler – darunter inzwischen mehr als zehn Frauen. Ausgewählt aus über sechzig Schweizer Zeitungen, ist die Szene der Schweizer Pressezeichnung umfassend repräsentiert.

Die Karikaturistinnen und Karikaturisten verpassen dem Jahr in „Gezeichnet 2018” eine spassige Pointe. Der Besuch der Ausstellung ist lohnenswert und amüsant – und in gewisser Hinsicht erhellender als mancher ernsthafter Kommentar zum Jahr.