Der Eishockeyclub Fribourg Gottéron ist das Markenzeichen seines Kantons. Was vom Eis bis auf der Tribüne geschieht, erklären das Vorstandsmitglied des Fanclubs „Black-White“ David S. und der ehemalige Junior von Gottéron Gian Knutti.

Der Fanclub Black-White Fribourg

Seit 2011 besteht der Fanclub des Eishockeyclubs Fribourg Gottéron und zählt mittlerweile stolze fünfzig Mitglieder. Vier davon befinden sich im Vorstand, welcher jedes Jahr neu gewählt wird. Das Vorstandsmitglied David S. ist seit der Saison 2018 dabei und lebt das Fantum in seiner Funktion voller Begeisterung. Er ist für die potenziellen Neumitglieder zuständig, die er zuerst kennenlernt und später in den Fanclub integriert. Nebst der Integration der Sprösslinge übt er mit den restlichen Fanclubmitgliedern neue Lieder ein, welche sie an den Spielen von Fribourg Gottéron singen. Mithilfe von Trommeln und Fahnen unterstützen die Fans die Sportler auf dem Eis. David ist überzeugt, dass das Engagement der Black-Whites eine spürbare Wirkung auf die Spieler habe. Die Eishockeyspieler fühlen sich dadurch bestärkt und erzielen bessere Resultate. Einige der Sportler seien sogar passive Mitglieder des Fanclubs. Dieser finanziere sich mit T-Shirts, welche die Fanclubmitglieder selbst gestalten und verkaufen. Eine andere wichtige Einnahmequelle sind die Becherspenden. Auf dem Becher von jedem Getränk, das am Hockeymatch konsumiert wird, liegt ein Depot. Die Black-Whites Fribourg haben in ihrem Heimatstadion, der BCF-Arena, Container aufgestellt, in welche die Zuschauer:innen ihre Becher werfen und somit das Depot an den Fanclub spenden können.

Emotionen auf der Tribüne

Für David ist der Fanclub wie eine zweite Familie. Viele seiner Freunde sind ebenfalls Mitglieder. Die Unterstützung und die geteilte Passion verlangen und schenken viel Energie. „Jeder lebt seine Faszination anders und das macht es wertvoll“, erklärte er im Interview. An einem Match durchlebt er allerlei Emotionen. Von Freude über Wut und Enttäuschung bis hin zu Hoffnung. Wichtig für ihn ist jedoch, dass das Fan-Sein friedlich bleibt. Auch er hat schon einmal einen Hauch von Angst verspürt, als er Fans von anderen Eishockeymannschaften begegnet ist. Ihm ist bewusst, dass jede Person das Fantum auf die eigene Weise auslebt und es für einige ein Ventil für ihre Wut darstellt. Es sei jedoch wichtig zu wissen, dass die Fans der Gegnerkurve keine Feinde darstellten, äussert David im Interview. Schliesslich erfreuen sich alle an derselben Sportart.

 

Julien Sprunger, der auf der Position des rechten Flügels von Fribourg Gottéron spielt, mit den Fans.

 

Die Junioren von Fribourg Gottéron

Die Mannschaft der Junioren von Fribourg Gottéron besteht aus einer Auswahl von jungen Nachwuchstalenten. Der damals 13-jährige Gian Knutti wurde zu den „Try outs“ (Testspielen) eingeladen, an denen er sich auf dem Eis beweisen musste, damit er zu den Junioren von Gottéron gehörte. Die dort herrschende Leistungskultur setzt viele Nachwuchsspieler unter Druck. Die Ausbildung und den Sport zu vereinbaren, fordert präzise Planung. Sechs bis acht Trainings absolvieren die jungen Spieler wöchentlich und tragen zugleich ihre körperliche und mentale Verfassung in eine App ein. Mit dieser können die Trainer:innen persönliche Anordnungen erteilen, was die Intensität und Häufigkeit der körperlichen Tätigkeit angeht. Die heimliche Einteilung der Junioren durch die Trainer:innen in Gold, Silber und Bronze beschreibt ihr Potenzial, professionelle Eishockeyspieler zu werden. Trotz des erschöpfenden Alltags ist schulische Bildung von Bedeutung. Trainer:innen sind stets in Absprache mit den Lehrer:innen und Lehrmeister:innen der Nachwuchstalente und tauschen sich auch untereinander aus.

Lektionen der Laufbahn

Als „die beste Zeit meines Lebens“ beschreibt Gian Knutti, heute 23 Jahre alt, seine Zeit bei den Junioren von Gottéron. Bis vor zwei Jahren spielte er als Nachwuchs für Freiburg. Auch wenn viel Neid und Konkurrenzkampf herrsche, habe der Stürmer bei den Junioren seine besten Freunde gefunden. In seiner Zeit als Junior hat er viel Erfahrung gesammelt, die ihm noch heute im Alltag behilflich seien. Es sei wichtig, nicht zu viel Energie in Dinge zu stecken, die man sowieso nicht ändern könne, erklärt Gian. Geniessen sei das Fundament von Spass. Heute geht Knutti seinen Weg bei den Düdingen Bulls und lauert dort vor dem Tor der Gegner.

 

Text Joëlle Sorg

Foto Gottéron.ch