Geschichte
In den sechziger Jahren wuchsen nach und nach die Protestbewegungen. Streiks, Demonstrationen, Fabrikbesetzungen usw. nahmen weltweit zu und erreichten mit den bekannten Ereignissen von 1968 ihren Höhepunkt.
In Freiburg forderten die Studierenden ab 1966 die Schaffung eines Studentenzentrums. Parallel dazu organisierte die Academia (heute AGEF) 1968 in diesem Klima der allgemeinen Infragestellung einen Diskussionstag. Ziel war es, über die langfristige Entwicklungsperspektive der Universität im Rahmen des Freiburger öffentlichen Bildungswesens nachzudenken – über ihre Finanzierung und damit über ihre Autonomie und Zugänglichkeit in Abhängigkeit von der sozialen Herkunft jedes Einzelnen; über ihren katholischen wie auch internationalen Charakter „heute und morgen“; und schliesslich über ihre Rolle bei der Aufrechterhaltung einer bestimmten gesellschaftlichen Struktur.
Der Tag endete mit Slogans und Transparenten in einer Auseinandersetzung zwischen jenen, die einen gemässigten institutionellen Wandel anstrebten, und den Studierenden, die schnellere Veränderungen forderten. Das Jahr 1969 war geprägt von zahlreichen ähnlichen Aufständen, insbesondere in Freiburg. So entstand am 1. November 1969 unter dem Rektorat von M. Stirnimann offiziell – in einem Klima des Kampfes – das Studentenzentrum an der Rue Fries.
In der kleinen, zunehmend bürgerlich geprägten Stadt kaufte der Marquis Albert Maillardoz ein Grundstück von 13.288 m² von Frau Marie-Jeanne Zurich. So begann die Geschichte dessen, was später zum Kulturzentrum der Universität Freiburg werden sollte – besser bekannt als Centre Fries.
Der Marquis liess darauf eine Familienvilla errichten. Später kamen eine Garage, ein Lagerhaus und ein Pferdestall hinzu, in diesem neuen, durch die Schlucht abgegrenzten bürgerlichen Viertel. 1952 erwarb das Bistum das Anwesen und richtete dort ein Werk für Laienmissionare ein. Die Villa erhielt den Namen Villa Assumpta. Doch das Haus wurde bald zu klein, und das Werk musste umziehen. Am 1. November 1969 wurde das Gebäude diesmal an die Direktion für Öffentlichen Unterricht und Kulte zugunsten der Studentenseelsorge und der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg vermietet. Dort wurden zunächst das Seminar für Pastoraltheologie und später Uni-Social eingerichtet. Zu dieser Zeit entstand auch das „Centre des Étudiant·e·s“ unter der Leitung des Seelsorgers Pater Wilibald.
Das Werk der Laienmissionare kündigte 2006 seine Verkaufsabsicht an, und die Universität – vertreten durch das Rektorat, gemeinsam mit der AGEF und dem Fries als eigenständiger Einheit – schloss den Kauf 2009 und 2021 ab. Seither folgten verschiedene Generationen von „Frieslern“ aufeinander, die ihren Beitrag zu diesem wertvollen Erbe leisteten und es engagiert verteidigten. So feierten wir 2019 unser 50-jähriges Jubiläum – und freuen uns schon jetzt darauf, den 100. Geburtstag zu feiern!
