Jorge, ein ruhiger Familienvater aus einer kleinen Stadt in Chile, beschliesst einen Mann zu töten. Einen Mann, der ihn und seine ganze Familie seit Jahren tyrannisiert. Doch leichter gesagt als getan. To Kill a Man erzählt eine eindrückliche Geschichte eines Mannes, der aus grosser Verzweiflung und getrieben von Rachegedanken nur einen Ausweg sieht.
Der chilenische Regisseur und Drehbuchautor Alejandro Fernández Almendras ist mit seinem mittlerweile dritten Spielfilm auf erfolgreicher Festival-Tour. Der Film – erzählt nach einer wahren Geschichte – gewann unter anderem einen Preis in Locarno und am Sundance Film Festival.
Der Diabetiker Jorge arbeitet als Forstwart und kann somit knapp seine vierköpfige Familie ernähren. Als er eines Abends von einem Kleinkriminellen namens Kalule ausgeraubt wird, ändert sich alles in seinem ruhigen und geordneten Leben. Jorges Sohn will die Sache mit dem Kleinkriminellen klären und wird von diesem angeschossen. Als dieser nach zwei Jahren Gefängnis wieder auf freiem Fuss ist, verbringt die Familie von Jorge keine ruhige Minute mehr. Kalule tyrannisiert die ganze Familie, ohne das die Polizei etwas unternehmen kann. Jorges Geduld ist am Ende. Dieser Tyrann muss weg!
„Rache und Mord wird in den heutigen Filme als zu einfach dargestellt“, meint der Regisseur Almendras nach dem Film. „Das Töten löst etwas Unvorhersehbares in einem aus.“ Da es sich um eine wahre Geschichte handelt, war es für den Regisseur möglich, mit den Protagonisten aus der Realität zu sprechen. Mit dieser Hilfe gelang ihm ein sehr authentischer Film. Wunderschöne Aufnahmen, wenig Schnitte und passende Musik machen den Film sowohl visuell als auch akustisch zu einem Erlebnis.
Almendras nimmt sich mit Rache und Selbstjustiz heiklen Themen an. Gibt es so was wie einen gerechtfertigten Mord? Der Film gibt darauf eine eindrückliche Antwort.
Am 3. April (20.30, Rex 1) zeigt das FIFF den Film ein letztes Mal.
Link zum Film (FIFF): http://www.fiff.ch/de/programm-2014/filme/internationaler-wettbewerb-langfilme/to-kill-a-man-matar-a-un-hombre.html
Text: Olivier Goetschi