Die Wochen vergehen im Flug und das Semester neigt sich schon wieder dem Ende zu. Einen Wehrmutstropfen bei den anfallenden Sommergefühlen gibt es allerdings: Die Prüfungszeit kommt rapide näher. Stress, schlaflose Nächte und intensive Lernphasen stehen bevor. Hier findet ihr Tipps, wie ihr wach und die Konzentration auf dem Höchststand bleibt – bei Risiken oder Nebenwirkungen fragt bitte nicht euren Arzt oder Apotheker.

von Vinzenz van den Berg

Energydrinks

Zum Konsum von Energydrinks gibt es viele Studien. Amerikanische Forscher sollen bewiesen haben, dass Energy Drinks die Konzentrations- und geistige Leistungsfähigkeit steigern können. Somit sollte sicher jeder, der eine intensive Lernsession plant, Energydrinks auf die Einkaufsliste setzen! Aber Achtung: Gesundheitsrisiken werden in der Studie vollkommen ausgeblendet. Andere Forscher haben nämlich herausgefunden, dass die Mischung aus Koffein und Taurin eine ungesunde Wirkung auf den Körper haben kann. Blutverdickung kann eine Folge von zu hohem Energydrink-Konsum sein. Kommen dann noch andere Risikofaktoren von Herz-Kreislauferkrankungen wie Stress oder hoher Blutdruck dazu, könnte der Genuss laut Studie sogar tödlich enden. Erhöhter Konsum von Energydrinks kann aber auch ähnliche Effekte wie bei Alkohol hervorrufen. Neben Schwindel, Übelkeit und Realitätsverlust können auch Kopfschmerzen eine Folge sein. Dies spricht wiederum für Energydrinks, da sie die temporäre Alkoholabstinenz wenigstens gefühlsmässig überbrücken können. Da erscheinen potentiell tödliche Folgen als ein tragbares Risiko.

Ritalin

Laut Schätzungen haben in der Schweiz zirka 4,5 Prozent aller Studierenden schon einmal Ritalin probiert. Der Trend scheint sich jedoch langsam abzuschwächen, nachdem der Konsum zuvor jährlich um rund 15 Prozent zugenommen hat. Beinahe jeder kennt Ritalin. Normalerweise wird es Leuten mit der Diagnose Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) verschrieben. Es hilft, sich besser zu konzentrieren und macht leistungsfähiger. Nebenwirkungen von Ritalin können paranoide Psychosen und Wahnvorstellungen, Zuckungen oder Halluzinationen sein, die stärker als nach der Einnahme von LSD sind. Die soziale Abkapslung als Folge des Ritalinkonsums scheint in der Prüfungsphase eine weniger wichtige Rolle zu spielen – diese tritt temporär sowieso ein.

Solange man Ritalin einnimmt und keine Nebenwirkungen spürt, ist also alles schön und gut. Setzt man Ritalin allerdings wieder ab, können schwere Depressionen die Folge sein, da die Rezeptoren in unserem Hirn vollkommen überreizt sind. Die amerikanische Drogenbehörde betitelte Ritalin einst als gefährlichste Droge der Welt. Je nach Handhabung und Hang zur Abhängigkeit der Konsumenten können aber auch einfach erfolgreiche Prüfungen ohne Schäden die Folge sein.

Mate

Mate sollte als Tee genossen werden. So, wie es die Guarani-Indianer aus Südamerika traditionell zu konsumieren pflegen. Die anregend stimulierende Wirkung von Mate ist den Ureinwohnern Südamerikas längst bekannt. Deshalb wird Mate zur Bewusstseinserweiterung als Tee eingenommen. Während der Lernphase bleibt man so konzentrierter und vor allem länger wach. Die Effekte erhöhen sich mit zunehmender Konzentration und können vor allem Schlaflosigkeit zur Folge haben, die im schlimmsten Fall mehrere Tage anhalten kann. Deshalb sollte auf die hoch konzentrierte Modeerscheinung wie Club Mate verzichtet werden – ausser natürlich du bist ein Hipster.

Schlaf

In den meisten Studien wird darauf hingewiesen, dass Schlaf eine gute Alternative zu Drogen oder anderen potentiellen Suchtmitteln ist und die positiven Effekte etwa dieselben sind. Negative Folgen oder Nebenwirkungen von Schlaf scheinen keine zu existieren. Deshalb scheint es, dass der Schuster am Besten bei seinen Leisten bleibt – oder die Studierenden eben im Bett.