„Paris je t`aime.“ Ich weiss, das sagen sie alle – aber ich meine es auch! Für mich bist du nicht nur die Stadt der Liebe, des Eiffelturms und der Macarons. Du bist viel mehr als das.
Nina Graf
Die Stadt des Völlerei: von afrikanischem über tibetisches Essen bis zu den Falafelständen im Marais. Du bietest, was das Herz begehrt. Das beste Croissant dieser Welt gibt es in einer Bäckerei im Hôtel de Ville. Bestellt man einen Kaffee, so bekommt man wunderbar starken Espresso. Du nimmst es mit den Regeln des Anstands nicht so genau. Bei dir kann man bereits mittags mit einem Glas Wein und einer Zigarette vor dem Café sitzen .
Die Stadt der Kultur und Kunst: Langeweile ist bei dir keine Option. An jedem Abend ist irgendwo irgendetwas los. Seien es Theateraufführungen, Bourlesque-Shows, Kleinkunstfestivals, Hip-Hop-Battles oder ein Feuerwerk über der Seine. Museen gibt es so viele, sie alle zu besuchen scheint unmöglich. Im Zentrum der Stadt gibt es ein Haus, das von Künstlern bewohnt wird, welche es zu einem lebenden Museum gemacht haben. Jedes Mal, wenn man es betritt, sieht es anders aus. Du bietest Platz für Kunst, wo sie andernorts verboten wäre. In keiner anderen Stadt habe ich bisher in den Gängen der Metro ein Konzert eines klassischen Streicherensembles gehört.
Die Stadt des „savoir vivre“: Stunden habe ich schon in den Restaurants und kleinen Bars von Belleville verbracht. Mit Freunden und einer oder zwei Flaschen Wein und dem Abend vor uns. Paris, du gibst mir das Gefühl, dass alles möglich ist, und doch ist es am besten so, wie es gerade ist. Denn nach Hause muss ich noch lange nicht, die Strassen sind voller Leben und bis die erste Metro fährt, dauert es noch lange.
Paris, du stinkst, der Boden ist voller Taubenscheisse und in den Strassen weht ständig ein kalter Wind. Doch trotz alledem, und vielleicht gerade weil du auch ehrlich hässlich sein kannst, bist du die schönste aller Städte.
Denn auch Woody Allen hat es erkannt: „Paris ist die einzige Stadt der Welt, die schön ist, wenn es regnet.“