Die Fachschaft Psychologie ergreift die Initiative, um die Studierenden der Universität Freiburg für ihre psychische Gesundheit zu sensibilisieren.

 

Psychische Gesundheit ist auch die Basis für körperliche Gesundheit. Sie sorgt dafür, dass wir uns wohlfühlen, uns persönlich entwickeln und am sozialen Leben teilnehmen können. Doch im Leben ergeben sich immer wieder Umstände, welche die psychische Gesundheit beeinträchtigen können. Bei Studierenden ist die psychische Belastung in den letzten Jahren insbesondere aufgrund der Coronopandemie und der damit verbundenen Massnahmen stark angestiegen. Wie es um das Wohlbefinden der Studierenden der Universität Freiburg steht, hat die Dienststelle Uni-Social in der Umfrage «Feeling good?» erhoben. Im März 2023 wurden die im Frühjahrssemester an der Universität Freiburg immatrikulierten Studierenden zu ihrem Wohlbefinden befragt. Unter den 898 Befragten gaben über die Hälfte (56,25%) an, Schwierigkeiten beim Umgang mit Stress zu haben. 22.9% bezeichneten sich als demotiviert und 82,3% berichteten, dass sie sich häufig bis ständig müde fühlen würden.

Die psychische Not vieler Studierender nehmen auch die Studentinnen und Mitglieder der Fachschaft Psychologie Bianca Bejan, Madeleine Combre, Talea Conrad, Oriane Fellay, Elisa Monnier, Zélie Morier und Eva Valceschini wahr. Gleichzeitig ist ihnen jedoch auch bewusst geworden, dass die psychische Gesundheit durch jeden persönlich, aber auch in der Öffentlichkeit vernachlässigt wird. Die Studentinnen fühlen sich dadurch verpflichtet, aktiv zu werden.

 

Psychische Gesundheit als Priorität

Das Projekt der Fachschaft Psychologie will die Studierenden der Universität Freiburg dazu ermutigen, ihre psychische Gesundheit zu einer Priorität zu machen. Für die Initiatorinnen ist klar: «Die psychische Gesundheit hat Vorrang» – auch vor dem Studium. «Als Psychologiestudentinnen sind wir sehr sensibel bei Themen der psychischen Gesundheit. In den Gesprächen mit anderen Studierenden haben wir jedoch festgestellt, dass viele ihrer psychischen Gesundheit nicht genügend Aufmerksamkeit schenken», so Madeleine Combre.

Mit negativen Gefühlen setzt man sich nur ungern auseinander. Zudem will der Umgang mit diesen gelernt sein. Die Fachschaft Psychologie möchte den Studierenden Mut machen, über ihr Wohlbefinden und auch über negative Emotionen zu sprechen. Gleichzeig soll dadurch eine Diskussion zur psychischen Gesundheit in Gang gebracht werden. Das Tabu, nach Hilfe zu fragen, soll gebrochen werden. Doch nicht immer wissen Betroffene, an wen sie sich wenden können.

Wissen, wo es Hilfe gibt

Das Ziel des Projekts ist es, den Studierenden alle Informationen zu möglichen Anlaufstellen bei mentalen Belastungen zugänglich zu machen. «Wer Hilfe sucht, muss wissen, wo er diese findet», fasst Oriane Fellay zusammen. Die Kontaktdaten der universitären und öffentlichen Beratungseinrichtungen haben die Initiatorinnen auf einem Flyer in deutscher, französischer, italienischer und englischer Sprache zusammengetragen. «Nun geht es darum, die Informationen zu verbreiten und so viele Studierende wie möglich zu erreichen», erklärt Elisa Monnier.

Nichts weniger als Leben retten möchten die Initiatorinnen des Projekts. Wenn dem Wohlbefinden Priorität eingeräumt wird, könnten erste Warnzeichen für psychische Leiden früh erkannt werden, so die Hoffnung der Projektmitglieder. Wer sich in einer schwierigen Situation befindet, weiss nun dank der Initiative der Mitglieder der Fachschaft Psychologie, wo er oder sie sich beraten lassen kann.

 

 

Text Christina Schuhmacher

Foto Zélie Morier

Illustration Fachschaft Psychologie


AGEF–Unterstützung für studentische Projekte

Das Projekt «to keep in mind» wurde mit Unterstützung der AGEF ins Leben gerufen. Wie die Initiatorinnen dieses Projekts haben auch andere Studierende kreative Ideen für Projekte und sind motiviert, diese umzusetzen. Häufig fehlen dafür jedoch die notwendigen finanziellen Mittel. Hier kann die AGEF nachhelfen. Über den Studierendenrat können alle Studierenden, welche ein Projekt organisieren möchten, das sich hauptsächlich an Studierende richtet, ein Sponsoring beantragen. Ob für ein Fest, eine Konferenz, eine Kooperation oder ein sonstiges Vorhaben: Jede:r kann einen Antrag beim Studierendenrat einreichen. Weitere Infos dazu findest du auf der Webseite der AGEF (https://www.unifr.ch/agef/de/dienstleistungen/sponsoring.html).