Der Winter steht vor der Tür. Für Sportfans ist es eine besondere Wintersaison, denn im Februar finden in Italien die olympischen Winterspiele statt.
Die Saison kommt für die meisten Wintersportarten langsam in die Gänge. Die kommende Saison ist ein wichtige, denn vom 6. – 22. Februar 2026 machen die olympischen Winterspiele Halt in Milano und Cortina. An den olympischen Spielen mitzumachen oder gar eine Medaille zu gewinnen ist für viele Sportler:innen ein Traum. Diesen konnten sich in der Vergangenheit schon viele Athlet:innen erfüllen, nächstes Jahr kann er für weitere Realität werden.
Von damals bis heute
Die olympischen Winterspiele haben eine weniger lange Tradition als die olympischen Sommerspiele, trotzdem reicht ihre Geschichte bis ins Jahr 1924 zurück. Einzelne Wintersportarten wurden schon vorher ins Programm aufgenommen, beispielsweise der Eiskunstlauf. Diese Disziplin wurde bereits 1908 im Rahmen der olympischen Sommerspiele in London durchgeführt. Die ersten olympischen Winterspiele 1924 wurden in Frankreich durchgeführt, jedoch unter dem Namen «internationale Wintersportwoche». Der Grund dafür waren Proteste der skandinavischen Länder, die eine Konkurrenz zu den von ihnen durchgeführten nordischen Skispielen vermuteten. Als olympische Winterspiele wurde die Veranstaltung erst 1926 vom Internationalen olympischen Komitee (IOC) anerkannt.
1924 traten 258 Athlet:innen aus 16 Nationen an, nur 13 davon waren Frauen. Es gab Medaillenentscheidungen in sechs Sportarten und 16 Disziplinen. Frauen durften nur im Eiskunstlauf antreten. Erst 1994 wurde eingeführt, dass die Winterspiele zwei Jahre nach den Sommerspielen stattfinden und nicht im selben Jahr. Die Zahl der antretenden Nationen und ausgetragenen Disziplinen hat sich stark vergrössert. 2026 wird es in 16 verschiedenen Sportarten 116 Medaillenentscheidungen geben und es werden voraussichtlich über 90 verschiedene Nationen vertreten sein.

Im Rampenlicht
Während den olympischen Spielen sind wesentlich mehr Augen auf den Sport gerichtet als während dem Rest der Saison. Das kommt weniger bekannten Sportarten zugute, denn sie erhalten die Chance, sich als Sportart auf der Weltbühne zu präsentieren und wenn möglich neue Fans zu gewinnen. Ausserdem können sich finanzielle Möglichkeiten ergeben, weil neue Sponsoren angeworben werden können, und die Sportart mehr Förderung erhalten kann.
Ein Beispiel dafür ist Curling. Curling wurde erst 1998 fest ins olympische Programm aufgenommen. Davor wurden bei manchen Spielen, beispielsweise 1924, schon Curling gespielt, allerdings nur zur Schau. Trotz einer langen Geschichte ist Curling global gesehen eine Randsportart. Trotzdem schauen sich viele das olympische Curling-Turnier an, auch wenn sie sich sonst nicht für die Sportart interessieren. In der Schweiz gab es aufgrund von guten Resultaten – beispielsweis bei Olympia – einen «Curling-Boom». Doch ausserhalb der olympischen Winterspiele bleibt der Curling-Sport auch in der Schweiz eher eine Randsportart.
Der alpine Skisport hingegen ist in der Schweiz während des gesamten Winters eine feste Grösse. Das sieht in anderen Ländern jedoch anders aus. So sagte die US-amerikanische Skirennfahrerin Lindsey Vonn in einem Interview mit der NZZ 2022, dass sie in ihrer Heimat nicht für ihre 82 Weltcupsiege bekannt sei, sondern vor allem für ihre olympische Goldmedaille. Diese holte sie 2010 in Vancouver in der Abfahrt. Zwar feierte sie vorher schon Erfolge und wurde sogar Weltmeisterin, jedoch erlangte sie erst nach ihrem Triumph in Vancouver Berühmtheit in ihrem Heimatland. Sie kehrte letztes Jahr im Alter von 40 Jahren in den Weltcup zurück. Ihr grosses Ziel ist die Teilnahme an Olympia in Milano/Cortina.
Was erwartet uns in Milano/Cortina?
Bei den Spielen in Milano/Cortina kommt eine Sportart neu dazu, nämlich das sogenannte Ski Mountaineering, auch Skibergsteigen genannt. Es besteht aus einer Abfahrt und einem Anstieg, bei dem die Ski teilweise an den Füssen und teilweise an den Rücken geschnallt sind. Weltmeisterschaften im Ski Mountaineering wurden erstmals 2002 durchgeführt. Nächstes Jahr feiert die Sportart nun ihre Olympia-Feuertaufe. Es werden drei Medaillensätze vergeben, im Sprint bei den Frauen und Männern sowie in der Mixed-Staffel.
Die Veranstalter:innen versprechen innovative Spiele, die eine nachhaltige Zukunft fördern sollen. Zudem wollen sie die italienische Kultur in die Spiele einbinden. Ob das klappt und was für Geschichten die olympischen Spiele 2026 schreiben werden, finden wir im Februar heraus.
Text Lina Hofmänner
Foto Organisationskomitee für die olympischen und paralympischen Winterspiele 2026 in Milano/Cortina, https://milanocortina2026.olympics.com/
