Eine attraktive Studentin bangt um ihren Abschluss. Kurzerhand beschliesst sie, mit dem Dozenten zu schlafen. Im Gegenzug kann sie auf eine gute Note bei der Prüfung hoffen. Was klingt wie aus einem Schmuddelfilm, soll sich so an der Universität La Réunion abspielen.

Die folgende Geschichte hat mir eine Betroffene, die anonym bleiben möchte, erzählt: Hinter den Türen der Uni, die sich um ein seriöses und weltoffenes Image bemüht, tragen sich angeblich anstössige Dinge zu. Studentinnen würden einigen Professoren als « Prostituierte » oder – um es etwas netter auszudrücken – « Escort Girls » dienen, um im Voraus die Examensfragen zu erfahren und ohne jemals den Kurs besucht zu haben. Die Vorwürfe richten sich notabene gegen männliche Unterrichtskräfte. So soll es beispielsweise auch Sportlehrer geben, die Frauen gerne an heiklen Körperstellen berührten. Einer dieser Dozenten ist T.R.* Ausserdem noch Architekt, Hobby-Politiker, Frauenverehrer und Macho. Alles in einem. Regelmässig würde er wilde, oftmals ausufernde Partys in seiner grosszügigen Wohnung veranstalten. Eingeladen seien praktisch nur Frauen. Mit einer vollbusigen Frau schlafen sei wie Essen und Trinken, wird er zitiert. T.R. soll einer Studentin, ohne sie zu fragen, schon mal den Sport-BH gerichtet haben. Und zu einer anderen hätte er folgendes gesagt: « Was ist deine Lieblingsfrucht? Eine Banane, da bin ich mir sicher. » Auf einer seiner fünf Facebook-Seiten sehe ich, dass wir sechs gemeinsame Freunde haben. Fünf davon sind Frauen. Seine Kursteilnehmer, oder besser gesagt -teilnehmerinnen, würde er ermutigen, ihn auf Facebook hinzufügen, « um wichtige Informationen zu kommunizieren. » Auch sei von ihm vor einiger Zeit eine Reflexion auf Facebook veröffentlicht worden, in der er seine Bewunderung für grosse Brüste und Hinterteile ausdrückt. Durch seinen Charme und seine Muskeln hätte er viele weibliche Fans. T.R. ist keineswegs ein Unbekannter an der Uni. Seine Machenschaften seien der Direktorin bereits gemeldet worden. Doch die hätte nur ein müdes Lächeln dafür übrig gehabt und sich nicht weiter darum geschert. Sie sei schliesslich auch ein bisschen von ihm angetan.

So unglaublich diese Geschichte auch klingen mag, sie ist mit Vorsicht zu behandeln. Und wenn mir eine Sache auf dem Campus aufgefallen ist, dann die, dass Gerüchte sich hier schnell verbreiten. Ob und wie die Universität dagegen vorgeht, bleibt vorerst ungewiss. Mit diesen Zeilen verabschiede ich mich von dem vermeintlichen Paradies und gebe zurück in die Schweiz. Machts gut und haltet euch fern von zwielichtigen Personen mit Professorentitel!

blog-1-3

PS: An dieser Stelle sei nochmals der Verweis auf meinen persönlichen Blog erwähnt, der weitergeführt wird: https://fabiansblogbuch.wordpress.com

*Initialen geändert