Von Natalya Berehova
Samba (Omar Sy), ein senegalesischer Einwanderer, träumt von einem Job als Koch. Doch stattdessen schlägt er sich als Tellerwäscher durch und wohnt bei seinem Onkel in dessen winziger Wohnung. Als Samba eines Tages in eine Kontrolle gerät und keine Aufenthaltsbewilligung vorweisen kann, findet er sich im Abschiebegefängnis wieder. Dort trifft er auf die Kaderfrau Alice (Charlotte Gainsbourg), die sich nach einem Burnout für Immigranten einsetzt. Zärtliche Gefühle für ihn entwickelnd, setzt sie fortan alles daran, seine Ausschaffung aus Frankreich zu verhindern. Selber ist Alice jedoch nicht in der besten mentalen Verfassung. Sie schafft es nicht, auch nur eine Nacht durchzuschlafen. Und so kommt es, dass sie und Samba – inzwischen aus der Haft entlassen – sich vorzugsweise in der Nacht treffen. Sie, die keinen Schlaf findet, und er, der unbemerkt bleiben muss. Gemeinsam mit seinem brasilianischen Kumpel Wilson (Tahar Rahim) tingelt Samba von einem Gelegenheitsjob zum nächsten. Mal als Abfallsortierer, mal als Fensterputzer, mal als Strassenbauer, jedoch immer auf der Hut und in Angst, von der Polizei aufgegriffen zu werden. Doch zwischen Flucht, gefälschten Papieren und immer wieder ändernden Identitäten keimen trotzdem Hoffnungen, Träume und die Liebe auf.
Wie schon beim Vorgänger „Ziemlich beste Freunde“ setzen die Regisseure Eric Toledano und Olivier Nakache bei „Samba“ auf die erfolgreiche Mischung aus Comedy und Emotion – und auch auf den Hauptdarsteller Omar Sy, der wie gewohnt authentisch spielt und die Lacher auf seiner Seite hat. Jedoch ist „Samba“, anders als sein Vorgänger, kein Feel-Good-Movie. Als Zuschauer wird einem immer wieder bewusst, dass dem Protagonisten kein Einzelschicksal widerfährt, sondern dass es vermutlich tausenden von Sambas weltweit ähnlich ergeht. Ein wenig zu bemängeln gibt es einzig den Schluss. Er ist nicht ganz stimmig und der Zuschauer wird auf eine Gefühlsachterbahn geschickt, von der er sich bis zum Ende schlecht erholt. Ansonsten ist „Samba“ ein realistischer und bewegender Film, der stellenweise durchaus auch lustig ist.
Der Film läuft seit dem 15. Oktober in der Romandie und ab dem 15. Januar 2015 in der Deutschschweiz.
Quelle Bild: https://www.actualitte.com/images/actualites/Samba-film.jpg