Chancengleichheit schaffen. Dies ist das oberste Ziel des Vereins „Rock Your Life!“, welcher dieses Jahr von Studierenden der Universität Freiburg gegründet wurde. Der Verein will Schülerinnen und Schülern durch Begleitung und Coaching den Schritt ins Arbeitsleben erleichtern.

Elia Kaufmann

Es ist Mittwochnachmittag. Tim, ein 15-jähriger Schüler aus Düdingen, geht mit Erhan, einem 23-jährigen Jusstudenten aus Freiburg, in die Kletterhalle in Marly. Anschliessend setzen sich die beiden gemeinsam an den Schreibtisch, lösen Hausaufgaben und Tims Bewerbungen durch. – Doch halt! Noch entspringt diese Geschichte und Freundschaft zwischen Schüler und Student der Fantasie. Doch die Chancen, dass das Beispiel bald real wird, stehen gut.
Jannis Valaulta, Gründungsmitglied von „Rock Your Life“, hat eine Vision: Ein Student und ein Schüler treffen sich zirka zweimal im Monat, sie unternehmen gemeinsam etwas, schauen sich den Schulstoff an und besprechen die  nächsten Schritte in der Berufswahl. Dabei soll eine freundschaftliche Beziehung entstehen, welche sich positiv auf das Lernverhalten und die Motivation es Schülers auswirkt.

Mehr als eine Nachhilfestunde

Das Mentoringprogramm von „Rock Your Life!“ sei mehr als eine Nachhilfestunde, betont Valaulta. Die Studierenden, welche in die Rolle des Mentors schlüpfen, sollen für die Schülerinnen und Schüler auch ein offenes Ohr haben und sich ihrer Sorgen annehmen. Doch auch die Studierenden würden von dem neuen Projekt profitieren:„Sie können in der Rolle des Mentors erste Führungserfahrungen sammeln“, so Valaulta.

„Die Zukunftsaussichten eines Schulabgängers hängen nach wie vor von seinem familiären Hintergrund ab“, stellt Valaulta fest. Aber er wisse aus eigener Erfahrungen, wie positiv sich ein gutes ausserfamiliäres Umfeld auf den schulischen Erfolg auswirken könne. Das sei auch seine Motivation gewesen, bei „Rock Your Life!“ mitzuwirken.

Idee aus Deutschland

Rock Your Life! Freiburg“ ist ein Standortverein einer grösseren Bewegung. Die in München gegründete Organisation wurde mehrfach ausgezeichnet und hat mittlerweile über vierzig Ableger in Deutschland und in der Schweiz. Die guten Erfahrungen in anderen Städten, hätten gezeigt, dass das Vorhaben einem echten Bedürfnis entspreche, erklärt Valaulta.

Nun geht das Projekt in die finale Phase: Die organisatorischen Vorbereitungen sind abgeschlossen, Sponsoren wurden gefunden und der Kontakt mit den regionalen Schulen wurde aufgenommen. Jetzt gehe es darum, die Studierenden zu motivieren so Valaulta. Ein wichtiges Datum stellt dabei der 11. Oktober dar. Anlässlich des sogenannten „Matchings“ werden dann die Teams zwischen Studierenden und Schülern gebildet. Valaulta hofft, dass sich viele Studierende in Freiburg für das Projekt motivieren lassen und ist überzeugt: „Bei diesem Projekt können die Studierenden tatsächlich etwas bewegen.“