Trotz Pandemie bleibt das Klima überall ein Thema – auch an der Uni. Sophie Bucher, Mitgründerin der Universitären Bewegung fürs Klima, gibt uns Einblick in die noch junge Studierendenbewegung.

Von den Folgen des vom Menschen gemachten Klimawandels wurde schon 1970 gewarnt. Schenkten frühere Polit-Generationen dem Thema noch kaum Gehör, ist es mittlerweile nicht mehr aus dem öffentlichen Diskurs wegzudenken. Erheblich dazu beigetragen hat die Schülerin Greta Thunberg, als sie an einem Freitag im August 2018 in den Klimastreik trat, dem sich im Laufe der Zeit immer mehr Schüler*innen, Studierende und andere Teile der Bevölkerung anschlossen. Im Lauf der Zeit bildeten sich Untergruppen mit dem Ziel, den Streik zu unterstützen. So auch die Universitäre Bewegung fürs Klima, kurz MUC (Mouvement universitaire pour le Climat). Ihr Ziel: Den Klimastreik an die Uni bringen. Doch was genau steckt hinter dem Namen?

Logo MUC

«Menschen, die gerne anpacken»

«Man braucht keine Superkräfte, um die Welt zu retten», heisst es auf der Instagram-Seite der Bewegung. Getreu diesem Motto hat es sich die MUC zur Aufgabe gemacht, konkrete Forderungen im hochschulspezifischen Kontext auszuarbeiten und umzusetzen. Die MUC umfasst ein zweisprachiges, achtköpfiges Kernteam sowie eine lose Gruppe von Helfer*innen, die einspringen, wenn mehr Hände gebraucht werden. «Obwohl wir als Bewegung ursprünglich ein Ableger des Klimastreiks sind, agieren wir autonom, planen eigene Aktionen und wollen konkrete Forderungen an die Uni stellen», erklärt Sophie. Die Bewegung sei dezentral organisiert, aber alle Entscheidungen werden gemeinsam getroffen. «Wir sind allesamt Menschen, die gerne anpacken», fügt Sophie hinzu.

Forderungen durch Fragebögen

Bei der Gestaltung der Nachhaltigkeitspolitik wollen die Studierenden eng mit den bereits existierenden institutionellen Organen der Uni zusammenarbeiten. Damit die Bewegung aber ihre eigenen Schwerpunkte setzen kann, arbeitet sie derzeit an Fragebögen zu unterschiedlichen Bereichen der Nachhaltigkeit. Alle Studierenden und Mitarbeitenden der Universität sollen so die Möglichkeit erhalten, an der Erarbeitung und Priorisierung der Forderungen mitzuwirken. «Mit diesen Umfragen wollen wir ein offenes Gespräch mit der Uni suchen», erzählt Sophie. Ziele, die die MUC in den Umfragen vorstellt, umfassen beispielsweise eine klimaneutrale Gestaltung und Isolierung der Universitätsgebäude, eine nachhaltigere Auswahl an Gerichten, die in den Mensen angeboten werden, oder auch das Setzen von Anreizen für eine umweltfreundlichere Mobilität der Studierenden und Mitarbeitenden.

Gemeinsam handeln

Die Aktionen, die die Studierenden organisieren, sind unterschiedlich: Filmvorführungen, Diskussionsgruppen oder Ausflüge zum Beispiel. Aus bekannten Gründen muss sich die Gruppe derzeit aber auf Online-Veranstaltungen beschränken. So auch für die Teilnahme an der Nachhaltigkeitswoche, die vom 8. März bis 14. März stattfindet. Die Nachhaltigkeitswoche ist eine bundesweite Aktionswoche, die von Ortsgruppen an den einzelnen Hochschulen in der Schweiz organisiert wird. Seminare, Vorlesungen und Aktionen zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit konnten in der Vergangenheit schon angeboten werden. Dieses Jahr wird die MUC sowohl eine Veranstaltung zum Thema Green Entrepreneurship beisteuern als auch eine Online-Verkaufsaktion von Secondhand-Kleidern starten. Dabei soll es aber nicht bleiben: «Die Arbeit geht weiter und wir dürfen trotz Coronapandemie die Motivation nicht verlieren», betont Sophie.


Info:

Du möchtest dich auch für Klimagerechtigkeit und den nachhaltigen Wandel in der Gesellschaft einsetzen? Du willst die Universität Freiburg umweltfreundlicher gestalten und soziales Engagement zeigen? Dann kannst du ganz einfach über folgende Kanäle bei MUC einsteigen:

Instagram: @muc_unifr @frib_perie

Facebook: MucUnifr

Kleidertausch: https://fribperie.wixsite.com/website

Nachhaltigkeitswoche: www.sustainabilityweek.ch/fribourg

Text: Florence Valenne
Bild: Pixabay
Zeichnung: Severin Goddon