FIFF_cloture_MysteryRoad_2Das Komitee des internationalen Filmfestival Freiburgs wählte den australischen Western Mystery Road als offiziellen Schlussfilm der diesjährigen Festivalausgabe. Der Film des australischen Regisseurs Ivan Sen lief bereits am Filmfestival in Toronto und die Namen der Schauspieler – wie Hugo Weaving (Matrix, Lord of the Rings) oder Ryan Kwanten (Fernsehserie True Blood) – dürften dem einen oder der anderen ein Begriff sein. Die Hauptrolle, Detective Jay Swan, spielt ein in Europa eher Unbekannter namens Aaron Pedersen. Der Detective, wie auch der Schauspieler selber, haben indigene Vorfahren. Ein Gesetzeshüter mit Aborigines-Eltern ist im australischen Outback nicht alltäglich.

FIFF_cloture_MysteryRoad_6Alles beginnt mit einer Leiche. Ein Aborigines Mädchen wird tot unter einer kleinen Brücke ausserhalb der Stadt gefunden. Ermordet mit einem Jagdmesser. Jay Swan übernimmt den Fall. Seinen Ersten, seit er wieder zurück in seiner Heimatstadt ist. Swan kann in diesem Fall kaum auf die Unterstützung seiner Kollegen zählen. Der Mangel an Polizisten und der Fakt, dass es sich um ein eingeborenes Mädchen handelt, zwingen Swan dazu, selber alles in die Hand zu nehmen. Ein Unterfangen, das sich nicht nur wegen seiner Hautfarbe als äusserst schwierig herausstellen sollte.

FIFF_cloture_MysteryRoad_9Indigene Völkern wie die Indianer in Amerika oder die Aborigines in Australien leiden noch heute stark an den Ereignissen aus der Geschichte. Vorurteile und Rassismus sind da alltäglich. Vor allem junge Eingeborene sind oft deprimiert von der Situation, in der sie unfreiwillig stecken. Der Kontakt zu Alkohol und Drogen kommt bei vielen schon im jungen Alter. Der Film beschönigt nichts und zeigt deutlich die Verhältnisse, die in der Provinz Australiens herrschen. Es erstaunt nicht, dass auch der Regisseur mütterlicherseits indigene Vorfahren hat. Seine Hauptfigur sorgt für Recht und Ordnung, auch wenn vieles gegen ihn steht. Ein sehr gelungener Abschlussfilm der nochmals, wie fast alle Filme am FIFF, für regen Gesprächsstoff sorgt.

Alles in allem war diese Woche FIFF wieder einmal ein Ausflug in die weite Welt. Viele Filme thematisieren Ängste und Probleme. Ein Fakt, der doch die heutige Situation in der Welt wiederspiegelt. Trotzdem: Kino und Menschen aus aller Welt haben Freiburg eine unglaublich spannende und vielseitige Woche beschert. Die 37’000 Besucher (neuer Besucherrekord) freuen sich sicher schon auf die 29. Ausgabe vom FIFF im nächsten Jahr!

Text: Olivier Goetschi