Die Weiten des World Wide Web scheinen unergründlich und so gibt es für alles einen Blog oder eine Website. Mich hat es vor geraumer Zeit in eine etwas düster anmutende Nische verschlagen. In eine Welt voller apokalyptischer Klänge, höllischer Gitarrenriffs und harter Schlagzeuge. Es ist das Reich des „Stoner“ und „Doom Rocks“.

Text Joshua Guelmino

„The Obelisk.net“ ist eine Website, die sich diesen Nischen-Genres widmet. Der Autor, unter dem Pseudonym „JJ Koczan“ bekannt, nimmt seine Besucher mit auf eine Reise durch sein Königreich. Er führt die Besucher durch dunkle Gefilde an Bilder Satans und des Untergangs vorbei, ständig begleitet von dröhnenden Gitarren. König Koczan bietet alles, was das Herz eines jeden Stoners oder Doomers begehrt. Neben diversen Berichten von Festivals und Konzerten finden sich zahlreiche Albumtipps und Vorstellungen von Neuerscheinungen. Nicht zu vergessen sind natürlich die alljährlichen Top-20 Neuerscheinungen, die immer Ende Dezember veröffentlicht werden. Schnell wird mir klar: JJ Koczan ist ein wahrer Kenner der Szene. Neben den Artikeln bietet die Seite auch ein Webradio, über das man 24 Stunden feinsten Stoner-Klängen lauschen kann. Auch ein Forum, in dem sich Anhänger der Szene austauschen können, wird zur Verfügung gestellt und rege genutzt.

Unbekannte Formationen bekommen bei JJ Koczan die Chance, ihre Musik einem grossen Publikum zu präsentieren. Das Genre zeichnet sich dadurch aus, dass es nicht von grossen Namen lebt – jeder kann seine eigene Musik machen und findet dabei Anerkennung. Dennoch gibt es natürlich einige Grössen in der Szene. Diese tragen dann oft klangvolle Namen wie „Bongzilla“ oder „Fu Manchu“. Seinen Ursprung hat das dunkle Genre jedoch bei den Bands „Black Sabbath“, „Blue Cheer“, „Sir Lord Baltimore“ und „MC5“. Diese Bands legten mit ihrer damals revolutionären Stilrichtung den Grundstein für heutige Stoner- und Doom-Rock-Bands. Mit der Zeit gewöhne ich mich an die verzerrten Gitarrenriffs und ich fange sogar an, eine Schwäche für das Genre zu entwickeln. Ja, ich gebe es zu: Ich bin dem Stoner Rock verfallen und verfolge seither das Geschehen auf Obelisk.net um über die Szene auf dem Laufenden gehalten zu werden. Wer seinen Musikgeschmack etwas erweitern will, dem rate ich unbedingt einmal reinzuhören.

 

Foto: The Obelisk: http://theobelisk.net/obelisk/